5 Wochen Roadtrip durch
Kroatien
Highlights, Tipps & Erfahrungen
Unser Reisezeitraum: 15.08.2023 – 24.08.2023
Infos über Kroatien
Vor 42 Tagen startete unsere Open-End-Reise Richtung Süden. Genau 5 Wochen waren wir davon in Kroatien unterwegs.
Das war eigentlich gar nicht unser Plan, aber das Wetter in Bosnien, unser eigentliches erstes Reiseziel, war noch so schlecht & kalt, dass wir diese Übergangszeit im schönen Kroatien verbrachten. Letztendlich hatten wir eine super schöne Zeit und haben einige tolle und auch verrückte Orte sehen dürfen.
Freistehen / Wildcampen
Internet in Kroatien
Wetter & Bora
Kosten für 5 Wochen
Wir hatten einige tolle Stellplätze, an denen wir freistehen konnten. Obwohl das in Kroatien offiziell verboten ist, hat es hier wirklich niemanden gestört. Wir sahen auch in der gesamten Zeit nur 2 andere Camper. Die gesamten Spots, die wir angefahren sind, waren menschenleer und wir hatten immer unsere Ruhe.
Das kennen wir aus zwei anderen Urlauben, die wir in Kroatien verbrachten (zur Hauptsaison), auch anders. Dort wurden wir öfter von der Polizei verscheucht. Auch die Einheimischen waren zur Hauptsaison nicht wirklich gut auf Camper zu sprechen. In der Nebensaison erlebten wir hier wirklich eine 180°-Wendung zum Positiven.
Die Einheimischen freuten sich und waren herzlich und auch die Polizei war entspannt.
Wir würden immer wieder in der Nebensaison eine Reise nach Kroatien starten. Was man dabei natürlich beachten sollte: Viele Restaurants, Shops mit handgemachten Dingen und Straßenständen sind zu der Zeit weitestgehend geschlossen. Auch das Wetter kann noch sehr wechselhaft sein.
An diese generellen Sicherheitstipps halten wir uns beim Wildcampen:
1. Das Fahrzeug so hinstellen, dass du in einer Gefahrensituation direkt losfahren kannst.
Am besten, ohne das Fahrzeug dafür verlassen zu müssen.
2. Das Fahrzeug in Fahrtrichtung/Fluchtrichtung hinstellen. Sollte es zu einer brenzligen Situation kommen, musst du nur noch losfahren und nicht noch zurücksetzen oder ausparken etc.
3. Hänge deinen Autoschlüssel immer griffbereit an einem festen Ort auf, damit du ihn in dieser Stresssituation direkt findest.
4. Hab eine Möglichkeit dabei, deine Umgebung auszuleuchten. Egal ob mit Lightbars oder einer guten Taschenlampe. Das schreckt ab und du hast einen guten Rundumblick.
5. Verstaue am Abend alles so, dass du direkt losfahren kannst. Gegenstände aufräumen, Markise einfahren, Camping-Equipment reinstellen und so weiter.
6. Hab Dinge wie Pfeffergel, Messer und Baseballschläger zur Selbstverteidigung dabei.
Da wir von unterwegs aus arbeiten und zwingend auf Internet angewiesen sind, entsteht natürlich auch eine gewisse Abhängigkeit, dass alles funktioniert und das Datenvolumen ausreichend groß ist. Wir benötigen circa 200GB-300GB/Monat.
Unsere deutschen unlimted-Tarife wurden direkt runtergeregelt und auf 50GB begrenzt.
Die „Fair-Use-Grenze“ lässt grüßen.
Damit kamen wir tatsächlich nicht wirklich weit und suchten uns an einer Tankstelle eine Prepaid-Simkarte. Die gibt es an jedem Kiosk, an jeder Tankstelle oder Postfiliale.
ACHTUNG BEI DER WAHL DER SIM-KARTE
Verkauft wird hier immer Unlimited-Datenvolumen. Das steht auch auf jedem Anbieter drauf, aber der Anbieter „A1“ regelt nach 20GB Verbrauch die Geschwindigkeit so runter, dass nur noch eine WhatsApp geschickt werden kann. Sprachnachrichten, Videos, Bilder, Maps funktionieren dann nicht mehr. Zwar dürfte man unbegrenzt Daten ohne Aufpreis verbrauchen, aber eben nur mit einer super langsamen Geschwindigkeit. Am Ende des Tages also „Fake-unlimited“. Gekostet hat das knapp 11€ für eine Woche Nutzung.
Wir entschieden uns nach viel Recherche für die kroatische Telekom „Telekom HR“.
Die SIM-Karten gibt es bei „INA-Tankstellen“ oder in Postfilialen. Die Karten sind im typischen Telekom-Magenta nicht zu verwechseln. Dort gibt es richtiges, unbegrenztes Surfen ohne Reduzierung der Geschwindigkeit. Das Starterpaket mit der Simkarte kostet auch hier knapp 11€. Eine Aktivierung erfolgt automatisch durch die erste Nutzung. Also Simkarte ins Handy oder den mobilen WLAN-Router einsetzen und loslegen, das wars.
Wir haben uns dann die dazugehörige App heruntergeladen „Mob Telekom HR“.
Dort kann man sich mit der Simkartennummer einen Account einrichten, seine Kreditkarte hinterlegen und zum Beispiel 10€ auf sein Konto aufladen. Nach einer Woche ist die Flat beendet, außer man hat genügend Guthaben auf seinem Konto. Dann wird der Tarif automatisch wieder für eine Woche aktiviert. Die Woche Internet kostet dann nur noch etwas über 6€. Das hat uns das Leben ziemlich erleichtert!
So schön und so leer die Stellplätze auch waren: Bei einigen mussten wir im wahrsten Sinne des Wortes flüchten.
Was wir vorher nämlich gar nicht auf dem Schirm hatten, war die „Bora“.
Die Bora ist einer der stärksten Fallwinde der kroatischen Adria. Die Windgeschwindigkeit kann über 200 km/h erreichen, was insbesondere in den Wintermonaten passiert.
Vor allem am Fuße einer Bergkette, direkt an der Küste, ist der Wind am stärksten. Also natürlich genau dort, wo wir es sonst am schönsten finden.
Bei einem Stellplatz standen wir direkt am Wasser, total ungeschützt, ohne Bäume o. Ä.
Erst versuchten wir, den Van so zu positionieren, dass wir mit der Front in Windrichtung stehen. Dafür nutzen wir einige Wetter-Apps, um auch die Prognosen sehen zu können.
Der Wind war aber so stark, dass der gesamte Van ohne Ende wackelte und wir eher unruhig waren und nachts kein Auge zubekamen. Also Abfahrt um 01:30 Uhr, um sich irgendwo einen windgeschützteren Spot zu suchen.
Um das zukünftig zu vermeiden, passten wir unsere Reiseroute und Stellplatzsuche auf den Wind an. Die Bora hielt sich nämlich 10 Tage ohne Pause. Wir suchten nach windgeschützten Orten, dort, wo die geologischen Gegebenheiten so waren, dass kaum Wind entstand.
In den 5 Wochen in Kroatien sind wir 1251km gefahren. Das ist schon deutlich langsamer, als wir das bisher gewohnt waren. Dass wir nun unbegrenzt Zeit haben, ist für uns noch etwas ungewohnt.
Letztendlich hat da jeder seine eigene Reisegeschwindigkeit.
Diesel (1,38€/L) kostet hier an allen Tankstellen immer ähnlich viel – große Preisspannen wie in Deutschland gibt es hier nicht.
Mautstraßen vermeiden wir eigentlich immer. Die Strecke dauert dadurch oft etwas länger, aber die Chance auf ein Abenteuer steigt.
Unsere Kosten im Überblick:
Diesel 261,07€
Lebensmittel 451,52€
Restaurants 53,90€
Drogerie 12,67€
Internet 40€
Fähre 56€
Waschsalon (Kleidung) 20€
Waschanlage (Auto) 13€
Sonstiges 20€
= 928,16€ für zwei Personen für 5 Wochen
Otok Krk
Die Insel lässt sich über eine Brücke sehr gut vom Festland erreichen und hat viele eindrucksvolle Ecken.
Die Insel ist vielfältig. Der Norden der Insel ist noch dichter bewachsen, wohingegen der Süden schon sehr kark aussieht. Beides hat jedoch seine Reize, finden wir.
Der Süden ist unserer Meinung nach deutlich touristischer geprägt. Ein Hotel ist an das andere gereiht und auch die Souvinir-Shops sind hier gut vertreten.
Wir hielten uns diesmal mehr im Norden der Insel auf.
Haludovo Hotel – KRK
Das Palace Hotel wurde 1971 nach nur knapp 4 Jahren Bauzeit eröffnet und sollte in der Zeit des Kalten Kriegs Touristen anziehen und für Kapital sorgen. Es war in den 70er & 80er Jahren eins der prestigeträchtigsten Hotel-Resorts im damaligen Jugoslawien mit Bowlingbahn, Restaurants, Pools & Saunen.
Hier verbrachten die Reichen und Schönen, Politiker und Casinogänger ihre Urlaube. Heute ist diese Luxushotelanlage verlassen und der Natur und dem Vandalismus verfallen.
Im Atrium tobten damals rauschende Partys und leichtbekleidete Kellnerinnen an den Casinotischen.
Wie gerne wir hier einmal in einer Zeitblase gewesen wären, um den extravaganten Lifestyle mitzuerleben, der heute nur noch mit viel Fantasie vorstellbar ist.
Zur Zeit der Jugoslawien-Kriege blieben die Touristen jedoch aus und der Hotelkomplex wurde als Flüchtlingslager umfunktioniert.
Nach Ende des Kriegs 1994 wollten die Flüchtlinge nicht freiwillig wieder „ausziehen“ und ihr neues Zuhause verlassen. So mussten sie dazu gezwungen werden. Der Frust darüber war so groß, dass sie einfach alles mitnahmen, was nicht niet- und nagelfest war. Sogar Steckdosen, Heizkörper und Kabel wurden mitgenommen.
Ende der 90er gab es noch eins, zwei halbherzige Versuche, die Hotelanlage wiederherzurichten, die Besucher blieben allerdings aus.
So sind seit 2002 Bowlingbahnen, Tennisplätze, Casino, Nachtclub, Pools, das Hotel und vieles mehr auf dem Gelände nun der Natur und dem Vandalismus überlassen.
LOSTPLACE „Haludovo Palace Hotel„ & Knochenfund an Traumstränden
In diesem Video:
Diese Woche sind wir in die Welt des einstigen Luxushotels „Haludovo Palace Hotel“ eingestiegen. Wie gerne wir hier einmal in einer Zeitblase gewesen wären um den extravaganten Lifestyle mitzuerleben, der heute nur noch mit viel Fantasie vorstellbar ist und ein richtiger lostplace geworden ist. Anschließend ging es mit der Fähre nach Rab (Kroatien) wo wir Knochen an den Traumstränden von Kroatien fanden.
Otok Rab
Von KRK fuhr eine Fähre direkt nach Rab.
Da wir uns auf KRK allerdings hauptsächlich im Norden aufgehalten haben, sind wir über das Festland nach „Stinica“ gefahren und haben dort die Fähre nach Rab „Misnjak“ genommen.
Die Fahrt dauert knapp 20 Minuten und hat 22€ für den Camper und 3€ pro Person gekostet, also insgesamt 28€ für eine Fahrt.
Die meiste Zeit verbrachten wir in der Nähe des „Plaža Livačina“.
Dort gibt es, eher untypisch für Kroatien, feinen Sandstrand. In der Nebensaison auch wieder Menschenleer, sodass wir den gesamten Strand für uns alleine hatten.
Von dort aus führen kleine, versteckte Wanderwege zu einer Vielzahl versteckter Strände.
Der Weg dorthin ist circa 3km lang und nur zu Fuß erreichbar. Wer dort also den Tag verbinden möchte, kann sich auf viel Schlepperei einstellen.
VANLIFE Kroatien
– Das läuft anders als gedacht
– Das läuft anders als gedacht
In diesem Video:
Das läuft anders als gedacht! Diese Woche ist einfach der Wurm drin, der Waschsalon hat geschlossen, viele Stellplätze sind nicht befahrbar & wir vergessen Wasser aufzufüllen. Vanlife ist eben nicht nur, das man an den schönsten Orten freisteht und abends den Sonnenuntergang genießt. Die Sicherheit aus einer festen Bleibe, Wasser & Strom ist im Vanlife eben nicht selbstverständlich.
Otok Pag
PAG ist wirklich eine Insel mit vielen Gesichtern. Von steinigen Landschaften, die an den Mond erinnern, bis hin zu immergrünen Olivenplantagen mit 2000 Jahre alten Olivenbäumen, ist dort wirklich alles zu finden.
Schaue gerne mal bei unserem Video vorbei, wenn du mehr darüber wissen möchtest.
Insel Pag – eine Insel mit vielen Gesichtern
In diesem Video:
Diese Woche wurde es spannend, nachdem wir mit Carlo fast im Sand stecken geblieben sind und Nachts dem Sturm entfliehen mussten, erlebten wir die faszinierenden und wunderschönen Orte „Pags“. Neben Traumstellplätzen und einem bis heute ungeklärten Mysterium entdeckten wir die ältesten und größten Olivenbaumplantagen. Vanlife Kroatien | Insel Pag – eine Insel mit vielen Gesichtern
Zadar & Zadarski Azil
Zadar, eine Stadt mit knapp 170.000 Einwohnern, die sehr sehenswert ist.
Da es sich schon um eine größere Stadt handelt, hat hier auch in der Nebensaison alles geöffnet.
Zudem bietet es sich an, hier seine Wäsche zu waschen oder andere Erledigungen zu machen.
Wenn du schon mal da bist, besuche doch das Zadarski Azil.
Es ist eine Tierrettung, die herrenlose und obdachlose Hunde aufnimmt und aufpäppelt.
Die Hunde freuen sich über jeden, der mit ihnen eine Runde Gassi geht.
Wir haben das Azil besucht. Hier ein paar Eindrücke:
Eine Reise die zum Nachdenken anregt | Tierrettung, Müll-Problematik und mehr
Diese Woche wurde es emotional! Wir haben wir eine Tierrettung in Zadar besucht. Die „Zdarski Azil“ pflegt aktuell circa 100 herrenlose & bbdachlose Hunde, die alle ein schönes Zuhause suchen und verdient haben. Sie sind auf Spenden aller Art angewiesen um das Azil aufrecht erhalten zu können.
Zeljava Air Base – Lostplace
Dieser alte Militärflughafen hat es wirklich in sich.
Du kannst mit deinem Camper/Auto quer über das Gelände fahren und sogar über die Landebahnen düsen.
Die Stollen sind zwar teilweise gesprengt, aber befahrbar und begehbar.
Polizeibegegnung am Militärflughafen & Grenzübertritt nach Bosnien
Diese Woche fuhren wir über die Landebahn des verlassen Militärflughafens „Zeljava Air Base“. Anschließend ging es für uns über die Grenze nach Bosnien. Wir berichten über unsere Erfahrungen.
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