Bosnien

Einreise, Internet, Sehenswürdigkeiten & vieles mehr.

Bosnien – Dieses land ist wohl eines der Länder, welches sehr unterschätzt wird. Bosnien glänzt mit unfassbarer Herzlichkeit, traumaften Stellpätzen, unberührter Natur & ist dazu noch ziemlich günstig.

Reisezusammenfassung

⏱️ Zeitraum: 02.04. – 29.04.23 🌡️Temperatur: 9-20 Grad

In Bosnien durften wir unfassbare Erfahrungen sammeln und haben uns ziemlich überraschen lassen, was das Land für uns zu bieten hat. Unsere Reisezeit war leider nicht ganz so optimal, da das Wetter oft ziemlich bedeckt war. Der Vorteil daran war jedoch, dass wir so einige Wasserfälle in voller Pracht bestaunen konnten, wo im Sommer eher weniger Wasser fließt. Wir waren an allen Spots teilweise komplett allein und können uns gut vorstellen, dass Bosnien ein perfektes Land ist, um es in der Hochsaison zu besuchen.

Bosniens Natur ist atemberaubend und sollte von dir definitiv eine Chance bekommen.

Einreise

Mensch & Auto

Einreise

Hund + Straßenhunde

Sprache &

Verständigung

Währung &

Bezahlung

Sicherheit

Landminen und Co.

Straßenverhältnisse

in Bosnien

Internet

im Land

Hier muss man ganz klar in „offizielle Regeln vs. Realität“ unterscheiden, denn die Realität war bei uns viel einfacher und entspannter, als es oft geschrieben wird.

Hier einmal die offiziellen Bedingungen des Auswärtigen Amtes:

– Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise kein Visum. Sie dürfen sich innerhalb von sechs Monaten maximal 90 Tage visumfrei in Bosnien und Herzegowina aufhalten. Über diesen Zeitraum hinaus müssen sie über einen Aufenthaltstitel verfügen.

– Ausländer müssen bei der Einreise über Mittel von mindestens 150 BAM (entspricht ca. 75 EUR) pro Aufenthaltstag verfügen. Der Nachweis dieser finanziellen Mittel für die Dauer des Aufenthalts kann in bar (in der Landeswährung oder in EUR) oder unbar (Kreditkarten und andere vom bosnisch-herzegowinischen Bankensystem anerkannte Zahlungsmittel) geführt werden.

– Es besteht eine Registrierungspflicht für ausländische Staatsangehörige. Bei Hotelunterkunft erfolgt die polizeiliche Anmeldung üblicherweise durch das Hotel bzw. die Pension. Sofern keine Hotelunterkunft gebucht wurde, müssen sich Reisende – sofern ein Aufenthalt von mehr als drei Tagen vorgesehen ist – sofort (innerhalb von 48 Stunden) an die nächstgelegene Polizeidienststelle wenden. Für diese eigenständige Registrierung wird eine Gebühr von ca. zehn KM (ca. fünf EUR) erhoben.

– Die IVK – Internationale Versicherungskarte (ehem. Grüne Karte, i.d.R. erhältlich bei ihrem Kfz-Versicherer) als Nachweis der Haftpflichtversicherung wird anerkannt und muss den Eintrag des Länderkürzels „BIH“enthalten. Ohne IVA muss an der Grenze eine Kurzhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

– Das ovale „D-Schild“ mit den Abmessungen 11,5 x 17,5 cm muss am Fahrzeug angebracht sein.

Wir sind mit unserem Reisepass eingereist und haben auch einen Stempel mit dem Einreisedatum bekommen. Daran lässt sich immer feststellen, wie lange wir uns schon im Land befinden.
Rein theoretisch genügt auch ein Personalausweis. Dies kann aber zur Abweisung an der Grenze führen, da die Grenzer oft ihre eigenen Regeln haben.

Es hat sich auch niemand dafür interessiert, wie viel Geld wir dabei haben, egal ob Bar oder digital. Wir haben aber in den Rezensionen der Grenzübergänge gelesen, dass dies wohl ab und zu mal vorkommt. Als wir den Grenzübergang bei „Bihac“ genommen haben, hat definitiv keiner danach gefragt.

Auch die IVK, also die ehemals grüne Karte, wollte bei uns niemand sehen. Dies haben wir mit unseren Pässen abgeben, wurde aber nicht beachtet.
Auch dem ovalen D-Schild schenkte niemand Beachtung.

Die Registrierungspflicht ist so eine Sache. Wir haben uns lange damit beschäftigt, andere Reisende gefragt und viel recherchiert.
Am Ende haben wir uns nicht polizeilich angemeldet.

Wir wurden einmal in einer einfachen Straßenverkehrskontrolle angehalten. Dort wurden unsere Pässe kontrolliert. Ob wir registriert waren, hat aber weder einer geprüft noch einen interessiert.
Auch bei der Ausreise gab es keinerlei Probleme.

Es ist immer gut, alles dabeizuhaben und für alles gerüstet zu sein – gebraucht hätten wir es am Ende jedoch nicht.

Auch hier klaffen Richtlinien und Realität wieder auseinander.

Hier einmal die offiziellen Einreisebedingungen für Hunde:

– EU-Heimtierausweis inkl. Mikrochip-Kennzeichnung

– Im EU-Heimtierausweis muss eine gültige Tollwutimpfung (Erstimpfung mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt) eingetragen sein.

– Bei der Einreise aus bestimmten Nicht-EU-Ländern (z.B. Serbien und Montenegro) müssen Tollwut-Antikörper nachgewiesen werden. Dies ist frühestens 30 Tage nach der Impfung anhand einer Blutprobe möglich und vom Tierarzt im EU-Heimtierausweis bestätigen zu lassen. Der Nachweis gilt so lange, wie fristgerechte Auffrischungsimpfungen durchgeführt wurden.

Wir gaben Linus EU-Heimtierausweis immer direkt mit unseren Pässen zusammen ab.
Die Grenzer haben seinen Ausweis jedoch immer direkt zu Seite gelegt und schauten nicht einmal hinein.
Es hat auch niemand ins Auto hineingesehen etc.

Es ist natürlich immer ratsam, alles einzuhalten. Ob es dann am Ende kontrolliert wird, ist die andere Sache.

Unser gesamter Grenzübergang dauert vielleicht 3 Min. Es waren weder weitere Autos vor uns, noch gab es irgendwelche Diskussionen.

Dort schienen sich alle irgendwie zu freuen, dass wir deren Land besuchen möchten (:

 

Ja, was sollen wir sagen: „Mit Händen & Füßen“ trifft es schon ganz gut!

Mit Englisch kommt man nur in größeren Städten bei jüngeren Leuten voran.
Auf dem Land und bei Älteren funktioniert sogar Deutsch in einigen Fällen ganz gut.

Oft bringt einen aber einfach nur Zeichensprache und die alte, gute „Mit Händen & Füßen“-Methode zum Ziel.

Früher lernten die Bosnier in der Schule Deutsch. Daher können einige Ältere auch relativ gut Deutsch sprechen bzw. verstehen.
Irgendwann wurde dann Englisch statt Deutsch in den Schulen gelehrt. Daher können die Jüngeren kein Deutsch mehr, dafür etwas Englisch.

Hier wird in KM (konvertible Mark) bezahlt. Diese war bis 2001 an die Deutsche Mark gekoppelt.
Im Vergleich zum € liegt die Umrechnung hier bei 2:1, also 2KM = 1€
Das macht das Umrechnen natürlich echt entspannt und einfach.

Geldabheben
Das Geldabheben ist hier kein Problem und an jedem ATM möglich. Ohne eine Reisekreditkarte o.ä. entsteht hier meistens eine Gebühr von 10KM, unabhängig vom Betrag, der abgehoben wird.
Wir empfehlen daher, direkt etwas mehr Geld abzuheben, bevor sich die Gebühren durch viele kleine Abhebungen stapeln.

Bezahlung
In den meisten Geschäften lässt sich auch problemlos mit Karte zahlen. Hier entsteht meistens eine Gebühr von 0,75€ pro Transaktion.
Auf einem Markt oder in kleinen Läden wird jedoch oft nur Bargeld angenommen.
Viele Geschäfte oder Läden akzeptieren sogar Euro in Bar.

Das wird neben dem Bosnien-Krieg wohl oft am meisten mit Bosnien & Herzegowina in Verbindung gebracht.

Es wird ständig daran gearbeitet, Minen aufzuspüren und zu entschärfen. Viele Teile des Landes sind auch bereits minenfrei.
Einige Regionen sind jedoch noch stark vermient. Dies sind jedoch oft dichte Wälder oder andere, fast unzugängliche Regionen. Diese sind in der Regel auch mit Schildern gekennzeichnet. Es kann allerdings immer passieren, dass Kilometer weiter noch Minen gefunden werden.

Solange man sich auf Trampelpfaden, Schotterwegen oder Wiesen mit Wildtieren befindet, ist alles safe.
Auf eigene Faust abenteuerliche Strecken herauszufinden, würden wir eher nicht empfehlen.
Auch dein Hund kann solche Minen auslösen, also nimm in solchen Gebieten lieber eine Leine mit.

Generell fühlten wir uns in Bosnien aber sehr sicher und wohl.
Hin und wieder lässt sich die Geschichte des Bosnien-Krieges noch an den Hauswänden mit Einschusslöchern oder einigen Ruinen sehen. Aber das gehört zur Geschichte des Landes dazu und ist längst vorüber.

Auf größeren Parkplätzen in der Stadt hatten wir immer ein sicheres Gefühl.
Es kamen selbsternannte Parkplatzwächter und passten die gesamte Zeit für einen kleinen Obolus auf unser Auto auf.

Generell fühlen sich die Bosnier stark mit den Deutschen verbunden, so war zumindest unser Gefühl.
Sobald sie herausfanden, dass wir aus Deutschland kommen, waren sie nochmal doppelt so freundlich.

Während wir in Kroatien noch geschoben und gedrängelt wurden, fuhren die Bosnier schon deutlich gesitteter.
Unser Spritverbrauch ging hier auch deutlich nach unten, weil die Fahrweise einfach viel entspannter war.
Aber natürlich gibt es auch hier die Irren & Bekloppten, die uns bei durchgezogener Linie im Überholverbot mit doppelt so viel der erlaubten Geschwindigkeit in einer Kurve überholten.

Die Straßen hier sind eher schlecht als recht und variieren stark.
Mal fuhren wir auf einer schön asphaltierten Straße, die dann jedoch schlagartig in einer holprigen Schotterpiste weiterging. Das ist hier wirklich normal und keine Seltenheit.
Da das aus dem nichts passieren kann, immer schön die Augen offen halten.
Auch Tiere wie Kühe, Schafe oder Ziegen laufen hier plötzlich über die Straßen. Hier kann man sich gut in Geduld üben und sich auf ein langsameres Reisetempo einstellen.

Blitzer gibt es hier auch einige, die werden aber meistens mit Verkehrsschildern vorausgesagt.
Sollten mobile Blitzer aus Polizeiautos genutzt werden, warnen einen vorbeifahrende Autos schon Kilometer davor.

Was Maut und Autobahnen betrifft, können wir nicht viel zu sagen. Wir haben keine genutzt.

Das Internet ist hier im Vergleich zu Deutschland relativ billig. Die Netzabdeckung ist meistens bei 3G in den größten Teilen des Landes. 4G ist hier eher selten und ab und zu gibt es auch gar kein Netz mehr.
Einige Stellplätze waren für uns, aufgrund des fehlenden Internetempfangs, nicht nutzbar. Wer also viel von unterwegs arbeitet, Dateien verschicken muss oder auch Videos hochlädt, muss manchmal schon echt nach gutem Empfang suchen und hoffen.

Wir haben uns hier für den Anbieter „Haloo“ entschieden. Sie bieten extra eine „Tourist-SIM“ an. Die Prepaid-Simkarten gibt es meistens an jedem Kiosk, an einer Tankstelle, in einem kleinen Einkaufsladen oder in einer Postfiliale.
Dort gibt es verschiedene Optionen, die aktiviert werden können:

– Daily 1Gb = 1KM (0,50€)
– Daily + 21Gb = 2Km (1€)
– Weekly 1Gb = 3Km (1,50€)
– weekly+ 10Gb = 6Km (3€)
– monthly 2Gb = 8Km (4€)
– monthly+ 10Gb = 15Km (7,50€)

Da wir täglich auf einiges an Internet angewiesen sind, nutzten wir hier immer die Daily+ Option mit 21Gb. Dies führte dazu, dass wir die Simkarte alle 24 Stunden aus unserem Router nehmen mussten, um sie mit dem Handy neu aufzuladen.
Wenn noch Rest-GB vom Vortag vorhanden sind, wird das zu der neuen gebuchten Option addiert. So hatten wir für 1€ am Tag ausreichend Internet.

Aktiviert wird die Sim-Karte übrigens durch das Einlegen der Simkarte und das anschließende Anrufen einer beliebigen Nummer. Am besten ruft man sich gegenseitig an. Man muss auch nicht rangehen. Es geht nur darum, dass einmal ein Anruf rausgeht.

Um die Simkarte mit Guthaben aufzuladen, kannst du in jeder Tankstelle einen Bon drucken lassen, mit einer Nummer, die im Tastenfeld eingegeben werden muss. Dann wird der Betrag, den du vorher aufgeladen hast und der auf dem Bon steht, auf deine Simkarte übertragen.

Von da aus kannst du dann die jeweiligen Optionen buchen oder auch dein Restguthaben einsehen.

Schon etwas komplizierter, aber wenn man einmal dahinter gestiegen ist, auch relativ simpel.

Bosnien & Herzegowina Roadtrip –Route, Highlights & Tipps

Dieses Land ist ein echter Geheimtipp. Erfahre alles über unsere Route, Erfahrungen & Kosten. Schaue dir hier die Highlights und Tipps an. Bosniens Natur ist übrigens atemberaubend und sollte von dir definitiv eine Chance bekommen.

DAS haben uns 4 Wochen gekostet:

Wenn es hier in Bosnien eins ist, dann günstig.

Als Beispiel:
Für eine Pizza würden wir in Deutschland circa 9-10€ zahlen. Hier zahlten wir für eine Pizza die Hälfte, also 5€.

Auch Essen gehen ist hier recht günstig. Für ein Gericht inkl. Getränke zahlten wir meist weit unter 10€. Manchmal waren wir zu zweit für 15€ inkl. Getränke essen. Oft waren die Preise circa die Hälfte von den deutschen Preisen.

Beim Einkaufen kommt es auf die Lebensmittel an. Vieles ist deutlich günstiger und wir gaben für einen Wocheneinkauf nur circa 60€ aus.
Wer z.B. Fetakäse liebt, muss hier mit über 5€ aber auch tief in die Tasche greifen.

Getankt haben wir hier für 1,28€/L Diesel. Ein echter Luxus, wenn man an deutsche Preise gewöhnt ist.

Das hängt natürlich auch mit dem durchschnittlichen Einkommen zusammen. Hier in Bosnien liegt das bei gerade mal 400€ im landesweiten Durchschnitt.
Das lässt sich vor allem auf dem Land gut deutlich machen, wo man viel Armut sehen kann.
Zumindest die Armut im materiellen Sinne. Wir haben das Gefühl, dass sie oft einfach glücklicher sind und das zu schätzen wissen, was sie haben.

Diesel 407,16€ (1780km)

Lebensmittel 338€
Restaurants 55,94€
Internet 38€
Aktivitäten 102€
Campingplatz 10€
Parken 16€

= 967,10€ für zwei Personen

Fazit

Für uns hätte der Aufenthalt in Bosnien nicht schöner sein können. Zu unserer Jahreszeit war es super leer, haben aber auch schon von Bekannten gehört, dass Städte wie z.B. Mostar in der Hauptsaison gar nicht schön sein sollen. Also auch da in der Hauptsaison: Ganz früh oder ganz spät zu diesen Touri-Hotspots.

Ansonsten durften wir in Bosnien ganz viel alte Handwerkskunst lernen, bekamen eine Menge Schnaps angeboten und haben die Zeit hier in Bosnien sehr genossen. In den abgelegenden Orten war besonders das Essen sehr günstig.

Unserer Meinung nach absolut eine Reise wert.

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