Fotografieren mit

Leitlinien

Leitlinien in der Fotografie –
was ist das?

Mit Leitlinien kannst du in der Fotografie auf einzigartige Weise die Aufmerksamkeit auf dein Motiv lenken. Du leitest damit sozusagen den Blick auf das Wesentliche im Bild. Das macht es für den Betrachter viel interessanter und einfacher.

Die Aufgabe einer Leitlinie ist, den Blick in das Bild hinein und zu einem bzw. DEM wichtigen Bildelement zu leiten. Eine Leitlinie kann aber auch falsch bzw. unnötig eingesetzt werden. Die Leitlinie verfehlt ihren Sinn, wenn es kein wirkliches Hauptobjekt im Bild gibt, und kann falsch eingesetzt werden, wenn die Linie den Blick aus dem Bild hinausführt – weg vom Motiv. Das passiert häufig mal, wenn die Leitlinie (ein Berg, ein Feld, eine Straße) diagonal oder schräg im Bild zu sehen ist. Dabei wird der Blick, wenn auch ganz unbewusst, weg vom eigentlichen Motiv geleitet.

Hier nun die wichtigsten Leitlinien im Überblick. Probiere es bei deinen nächsten Fotos einfach mal aus und halte die Augen nach solchen Linien offen. Du wirst nicht nur ansprechendere Bilder machen, sondern auch deinen Blick für schöne Perspektiven schulen.

Horizontale Linien

Horizontale Leitlinien werden meistens in der Landschaftsfotografie verwendet. Bei einer horizontalen Linie denkt man meist direkt an den Horizont. Er bildet eine natürliche horizontale Leitlinie. Es kann sich dabei aber auch um einen Pfad, einen Wanderweg, oder eine unbefestigte Straße handeln, die zu deinem Motiv führt.

Beachte: In der Regel betrachten wir horizontale Linien von links nach rechts, wie beim Lesen eines Buches. Dadurch eignen sich häufig Bilder im Querformat gut, um diese Linie zur Geltung zu bringen.

Die Düne führt den Blick von links nach rechts zur Bildmitte. Dort, wo sich das Hauptmotiv befindet.

Vertikale Linien

Vertikale Linien sind häufig in der Modefotografie, bei Porträts, in der Straßenfotografie und in der Reisefotografie zu sehen. Sie leiten den Blick zum oberen oder unteren Bildrand. Eine Straße kann auch als zusammenlaufende Linien genutzt werden, wenn sich die Linien aus dem Vorder- und Hintergrund treffen. Sie sorgen dann für ein Gefühl von Tiefe oder Distanz. Besonders gut integrieren lassen sich diese Linien bei Hochformat-Bildern.

Die Sandkante der Düne leitet den Blick von unten nach oben hoch zum Hauptmotiv.

Der Blick startet bei den Fußspuren am unteren Bildrand. Sie leiten den Blick zum Motiv (uns).

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Diagonale Linien

Diagonale Linien vermitteln oft ein Gefühl der Bewegung und Veränderung. Diese werden in der Fotografie jedoch nicht häufig verwendet, da die Linie den Blick aus dem Bild hinausführen kann und somit von deinem eigentlichen Motiv weglenken kann. Es gibt aber auch natürliche diagonale Linien, die sinnvoll sind. Dazu gehört zum Beispiel eine Bergkette/ein Bergrücken. Auch hier werden diese Linien normalerweise von links nach rechts betrachtet und ändern die Emotion hinter dem Bild.

Eine nach unten geneigte Linie (von links nach rechts) wirkt anders als eine nach oben geneigte Linie. Nach unten geneigte Linien wirken beruhigend, als würde z.B. ein Flugzeug landen. Diagonale Linien, die nach oben verlaufen, ähneln in diesem Beispiel abhebenden Flugzeugen und erzeugen Spannung. Bei der Betrachtung der Linie wird ein Objekthöhepunkt erwartet: wie die Bergspitze. Daher ist es bei Bergketten deutlich sinnvoller, die Bergspitze eher im rechten Bildrand zu platzieren. Du kannst auch noch weitere spannende Linien in deinen Bildern nutzen. Es muss auch nicht jedes Bild eine Leitlinie besitzen. Es kann aber als Mittel genutzt werden, um bestimmte Bilder interessanter zu gestalten und die Aufmerksamkeit auf das Hauptmotiv zu erhöhen. Achte also beim Fotografieren einfach mal auf solche Linien & integriere sie in dein Bild.

Die Bergkette baut sich vom tiefsten Punkt bis zur Bergspitze von links nach rechts auf. Zusammen mit der Linien im Gras bildet sich ein “V” (auf der Seite liegend), wodurch der Blick auch zum Camper gelietet wird.

Viel Spaß beim Fotografieren

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