Behind the Shot:
Es ist mehr als nur die „Kamera draufzuhalten“.
Du suchst nach Fototipps, weil du ein schönes Foto siehst und denkst: „wie machen die das bloß?!“
Und das liegt nicht immer nur an dem tollen Ort (im Urlaub), bei dem man denken könnte, dass da sowieso alle Bilder gut aussehen.
Es steckt viel mehr dahinter, und deswegen haben wir für dieses Beispiel auch einen Ort gewählt, der nicht allzu besonders ist.
Hier nehmen wir dich mit behind the shot – und zeigen dir, wie unsere Bilder entstehen und auf welche Dinge wir dabei immer achten und auf welche Fototipps du achten solltest.
Es ist nämlich deutlich mehr, als einfach nur mit der Kamera draufzuhalten. Es gibt verschiedene kleine Tipps & Tricks, wie die Bilder direkt viel besser aussehen und auch interessanter wirken.

70mm | F2.8 | ISO100 | 1/400 Sek.
Negativ Beispiel: das geht auch besser
Dieses Bild ist „normal“ und wirkt eher langweilig.
Hier sind so gut wie keine Fotografie-Regeln eingehalten. Eher im Gegenteil – sie wurden komplett missachtet.
Kurz zum Hintergrund des Fotos: Ich wollte einfach nur ein schönes Foto vom neuen Stellplatz machen. Direkt hinter mir ist allerdings eine circa 2 Meter hohe Düne. Daher bin ich direkt davor stehen geblieben. Ist schließlich auch der einfachste Weg. Und genau aus dieser Situation ist das Bild entstanden.
Es wirkt nicht nur langweilig, weil nicht viel passiert, sondern auch, weil es direkt auf Augenhöhe gemacht wurde. Eine Perspektive, die für uns alltäglich und damit normal ist.
Und da versteckt sich schon der erste Tipp: Ändere auch mal deine Perspektive. Knie dich hin oder lege dich sogar hin und mach ein Bild von weiter unten. Oder klettere irgendwo hoch und mache ein Bild aus einer erhöhten Perspektive.
Der nächste Punkt, der hier nicht wirklich gut passt, ist der Berg im Hintergrund, der mit der Dachlinie des Campers verschwimmt. Man kann hier kaum erkennen oder trennen, was wozu gehört.
Um das zu ändern, wäre ein Perspektivenwechsel wieder sinnvoll.
Und dann kommt die dritte Sache ins Spiel – der Vordergrund.
Wie du siehst, siehst du keinen. Dadurch wirkt das Bild eher flach und langweilig.
Zusammenfassen ist die Perspektive langweilig gewählt. Dadurch verschwimmt der Hintergrund mit dem Motiv und einen Vordergrund gibt es auch nicht.
Also, nächster Versuch!

95mm | F2.8 | ISO100 | 1/400 Sek.
Schon besser, aber nicht ideal!
Das erste Bild hat mich nicht wirklich begeistert, es war mir einfach zu langweilig. Also bin ich etwas weiter herumgelaufen und habe einen Weg auf die hinter mir liegende Sanddüne gefunden.
Von dort oben hatte ich eine ganz andere Perspektive, die deutlich besser war. Die erhöhte Position löste auch den zweiten Negativpunkt des ersten Bildes auf: Der Berg im Hintergrund und das Dach vom Camper sind nun getrennt und verschwimmen nicht mehr miteinander. Dadurch kann man besser auseinanderhalten, was Motiv und was Hintergrund ist.
Auch der dritte Punkt, der fehlende Vordergrund, ist nun Geschichte. Auf der Düne gab es ein paar Gräser, die nun im unteren Bildrand zu sehen sind. Sie bilden den Vordergrund, der nun etwas mehr Tiefe im Bild entstehen lässt.
Dadurch wirkt es jetzt bereits nicht mehr so flach und langweilig.
Der Perspektivwechsel hat also automatisch alle anderen Punkte verbessert. Es lohnt sich also definitiv, ein bisschen herumzulaufen und nach anderen Blickwinkeln Ausschau zu halten und vor allem auszuprobieren!
Zusammengefasst hat sich hier die Perspektive verändert und damit verbessert. Motiv und Hintergrund sind voneinander getrennt und auch ein Vordergrund ist nun im Bild zu sehen.
Aber auch das geht noch besser!
Im dritten und letzte Bild, siehst du das finale Ergebnis.

110mm | F2.8 | ISO100 | 1/400 Sek.
Das finale Bild
Das zweite Bild ist natürlich schon deutlich besser als das erste.
Aber es gibt immer noch Kleinigkeiten, die besser gehen und optimiert werden können.
Also bin ich weiter auf der Düne herumgelaufen und habe von dort aus weitere Details gesucht und verändert.
Dadurch habe ich interessantere Vorder- & Hintergründe gefunden, die die Bildwirkung nochmal etwas verändern.
Die Bergformation im Hintergrund wirkt (finde ich) jetzt deutlich interessanter und massiver, da mehr Formen zu sehen sind.
Auch der Vordergrund hat sich nochmal etwas verändert. Ich bin nochmal ein kleines Stück weiter nach hinten gelaufen, wodurch jetzt ein paar gelbe Blumen zu sehen sind. Sie bringen einen Farbakzent mit ins Spiel und lassen das Bild harmonischer wirken.
Gleichzeitig habe ich eine höhere Brennweite gewählt, also gezoomt.
Und das ist nun der finale Shot.
Das erste Bild hatte ich nach ein paar Sekunden, das zweite innerhalb von wenigen Minuten und das dritte nur kurze Zeit später.
Aus der Location ließ sich also doch einiges herausholen und das Bild interessanter gestalten – und das mit einfachen Mitteln.
Wie du siehst, ist es also nicht (nur) der wunderschöne Ort, der ein Bild schön aussehen lässt. Es sind viele Kleinigkeiten, die den Bildaufbau positiv oder auch negativ beeinflussen. Genauso kannst du bei einem schönen Ort das Bild langweilig wirken lassen – der Bildaufbau ist eben entscheidend!
Probiere dich also auch etwas aus und teste Perspektiven, Blickwinkel und viele andere Dinge. Das macht nicht nur bessere Bilder, es schult auch deinen Blick für schöne Motive. Nur dadurch kannst du besser werden und noch schönere Fotos machen. Und damit ganz viel Spaß beim Fotografieren und Austesten der Fototipps.
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