Die Vielfalt von
Ostanatolien
Highlights, Tipps & Erfahrungen
Die Vielfalt von Ostanatolien
Eine weitere Region in der Türkei, die uns völlig aus den Socken gehauen hat. Hier gibt es endlose Weiten, spektakuläre Wanderungen durch sämtliche Canyons, den größten See der Türkei und einen Haufen anderer landschaftlicher Highlights.
Auf unserem Weg nach Georgien haben wir nicht nur einiges entdeckt, sondern auch viele Stunden im Auto verbracht. Die Strecken ziehen sich teilweise wie Kaugummi, sind aber trotzdem toll zu fahren und machen Spaß!
Şuğul Canyon | Gürün
Diesen Ort haben wir mehr oder weniger durch Zufall entdeckt. Eigentlich brauchten wir nur einen Stellplatz für die Nacht, um am nächsten Tag zum „Gökpinar Gölü“ zu fahren. Auf diesem Parkplatz standen wir für eine Nacht und starteten dann spontan am nächsten Morgen eine kurze Wanderung (ca. 30 Min.) durch den Şuğul Canyon.
Vom Parkplatz aus führt ein wirklich schöner, angelegter Weg circa 1,5km durch den Canyon. Vorbei an steilen Felswänden, dem Fluss, der sich quer durch den Canyon schlängelt, und einigen Stromschnellen.
Sobald der angelegte Weg endet, führt ein Schotterweg weiter – hier gibt es auch einige Möglichkeiten, mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Folgt man dem Weg noch etwas, hat man von weiter oben eine tolle Aussicht über die Schlucht und sieht erstmal die wirklichen Ausmaße.
Vor allem morgens, wenn die Schlucht noch im Schatten ist, ist es hier schön kühl und angenehm, um eine kurze Wanderung zu machen.
Gökpinar Gölü | Gürün
Der Gökpinar Gölü liegt unterhalb des kleinen Dorfes Gürün und sticht besonders durch sein leuchtend blaues und glasklares Wasser heraus.
Du kannst auf einem großen Parkplatz direkt vor dem See parken. Der ist mittlerweile kostenlos. Auch der See kostet keinen Eintritt und kann frei besichtigt werden. So zumindest Ende Mai 2024.
Der See wird aus mehreren Bergquellen gespeist und ist dadurch ziemlich kalt. Schwimmen ist hier aber sowieso nicht erlaubt. Nur Tretboot fahren.
Aufgrund des hellen Kalksteins am Grund leuchtet das Wasser in einem hellen Blau. Weil der See zudem so klar ist, werden hier sogar Tauchkurse angeboten.
Der Rundweg um den See ist nicht besonders lang, dafür sehr idyllisch. Neben dem schönen Wasser kannst du hier nämlich auch an diversen Picknick-Häuschen grillen oder auf der Wiese deine Decke ausbreiten. Es gibt etliche Plätze, versteckt unter Bäumen oder direkt am Wasser.
Thoma Canyon | Darende
Die Thoma-Schlucht ist in den Sommermonaten ein echtes Highlight.
Du kannst entlang eines Flusses durch den Canyon laufen, kommst an verrückten Pools vorbei und kannst das alte, große Wasserrad bestaunen.
Als wir Ende Mai hier waren, war wohl noch kein Sommer. Die Pools hatten noch geschlossen und der dahinterliegende Wanderweg war leider nicht zugänglich.
Falls du in den Sommermonaten hier bist und die Pools geöffnet sind, achte darauf, dass Mittwochs Frauentag ist.
Dafür konnten wir auf der anderen Seite (links) das alte Wasserrad bestaunen, welches übrigens immer noch durch den Fluss angetrieben wird und in Bewegung ist. Noch etwas dahinter kommen zwei Restaurants. Hier sind die Tische & Stühle teilweise in knöcheltiefem Wasser und du kannst deine Füße während des Essens ins Wasser eintauchen. Vor allem im heißen Sommer eine tolle Abkühlung.
Die Wege hier sind aus Holzstegen gebaut, wodurch ein Spaziergang wirklich eine tolle Atmosphäre bietet und lohnenswert ist.
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Lavent Canyon – Glasterassen
Dieser Aussichtspunkt befindet sich im Levent Valley, welches auch als „Grand Canyon of Anatolya“ bezeichnet wird.
Das Restaurant, in dem sich der Aussichtspunkt mit dem Glasboden befindet, kann frei besucht werden, ohne etwas Essen oder kaufen zu müssen. Lediglich der Parkplatz hat uns Ende Mai 2024 für unseren Crafter 100 Lira gekostet.
Um da zu stehen, solltest du definitiv schwindelfrei sein, denn hier geht es 240 Meter steil nach unten. Nur eine Glasscheibe trennt dich vom Freien Fall. Wenn du willst, kannst du sogar außen entlang über einen umlaufenden Balkon aus Gitterstäben laufen. Das ist schon echt ein verrücktes Gefühl.
Das Gelände befand sich bei uns gerade im Wiederaufbau nach einem Erdbeben. Ansonsten kannst du dort auch einen Teil der Schlucht über eine Glasbrücke überqueren, Zip-Line fahren oder auf einer überdimensionalen Schaukel über dem Abgrund schaukeln.
Definitiv ein cooler Ort, bei dem du einen kleinen Abstecher machen kannst.
Nemrut Dağı
Auf diesen spektakulären Ort haben wir uns auch lange gefreut. Die Grabstätte Nemrut Dagi liegt auf über 2100 Meter Höhe, umgeben von einer traumhaften Berglandschaft und atemberaubenden 360° -Ausblicken.
Hier wurde vor ca. 2000 Jahren (50 v. Chr.) der damalige König Antiochus und einige seiner Familienmitglieder begraben. Die Grabstätte (Bergspitze) wurde anschließend 50 Meter hoch mit Steinen aufgeschüttet. Dadurch ist es bis heute keinen Forschern gelungen, ins Innere der Grabkammer vorzudringen, um das Geheimnis zu lüften.
Vor diesem Grab wurden zudem riesige Skulpturen errichtet, die bis zu 10 Meter hoch waren. Durch Erdbeben sind die Köpfe allerdings von den Körpern heruntergefallen und wurden nun vor dem Hügel aufgestellt. Selbst die sind teilweise bis zu 2 Meter hoch. Die Statuen bilden einmal den König selbst, aber auch griechische Götter sowie Löwen ab.
Mit dem Auto kannst du bis zu einem Visitor Center fahren, um dir dort ein Ticket für den Aufsteig zu besorgen. Wir haben 10€ / Person (Ende Mai 24) gezahlt.
Von hier aus kannst du mit dem Auto noch circa 2 km weiter hochfahren, bis du bei einem weiteren Parkplatz ankommst. Ab hier beginnt ein recht steiler Aufstieg, der um die 20 Minuten dauert. Daher nicht im Sommer zur Mittagszeit zu empfehlen.
Es gibt einmal die West- und die Ost-Terassen, die aber beide durch einen Rundweg verbunden sind.
Es gibt die Möglichkeit, auf dem Parkplatz beim Visitor-Center zu übernachten. Die Parkwächter vor Ort weisen einem dann einen geraden Platz zu. Ab 4 Uhr morgens öffnet das Center für den Ticketverkauf. Warum so früh? Um pünktlich zum Sonnenaufgang oben zu sein. Und eins können wir dir sagen: Das frühe Aufstehen lohnt sich wirklich! Der Sonnenaufgang über den Bergen ist einfach von einer anderen Welt.
Anschließend geht’s mit dem Auto wieder 15km bei stetig mindestens 10% Steigung bergab. Das ist eine harte Belastung für die Bremsen, also lieber mal anhalten und abkühlen lassen.
Dementsprechend ist der Weg nach oben auch nur bis zum zweiten Gang möglich und ziemlich Spritfressend.
Alles in allem ein Ort, den du nicht verpassen solltest.
Das INLAND der TÜRKEI, wir entdecken die GEHEIMTIPPS des Landes
In diesem Video:
Wir fahren weiter ins Inland der Türkei und entdecken ein Highlight nach dem nächsten.
Darunter einige Geheimtipps des Landes. Jetzt entdecken wir das Land, wie es wirklich ist.
Ohne diese massigen touristischen Angebote und mit unfassbarer, türkischer Gastfreundschaft.
Viel Spaß beim Zuschauen 🙂
Van See | Van Gölü
Vom Rand des Nemrut Kratersees hast du einen tollen Blick auf den Vansee – den größten See der Türkei.
Mit über 3700 km2 ist der See über vier Mal so groß wie Berlin und hat einen Umfang von 576 km sowie eine Tiefe von 451 Metern. Das kam uns schon eher vor wie ein Meer. Und das auf 1700 Metern über N. N. – völlig verrückte Ausmaße.
Wo wir schon gerade bei verrückten Ausmaßen sind: Der Vansee ist salzhaltig und der größte Sodasee der Welt.
Neben der gigantischen Größe ist der See aber auch unglaublich klar und wunderschön. Umgeben von hohen Bergen, die auch im Sommer noch eine schneebedeckte Spitze haben. Rundherum gibt es tolle Möglichkeiten, zum Baden oder auch mit dem Camper zu sehen.
Neben wunderschöner Natur gibt es auch einige Städte wie die namensgebende Stadt „Van„.
Wenn du eh gerade hier in der Gegend bist, weil du vielleicht auf dem Weg nach Georgien bist oder von dort kommst, empfehlen wir dir auf jeden Fall, hier einen Stopp einzulegen.
Nemrut Kratersee (nähe Vansee)
Der „Nemrut Krateri“ klingt zwar ähnlich wie der „Nemrut Dagi“, ist aber an einem völlig anderen Ort (beim Vansee).
Der Krater-See befindet sich mitten in einem früheren Vulkankegel auf 2500 Meter. Die umliegenden Vulkanwände sind sogar über 2900 Meter hoch – was ziemlich beeindruckend ist.
Mit dem Auto kommt man hier nur in den Sommermonaten hoch, wenn die Straßen schneefrei sind. Einmal oben angekommen gibt es zum einen einen unglaublichen Blick auf den Vansee, zum anderen aber auch auf den großen Kratersee und mehrere kleine Seen, die sich alle im Vulkankegel befinden.
Hier gibt es einige coole Plätze, auch um mit dem Camper zu stehen, aber auch um zu wandern. Aber Vorsicht vor Bären, vor allem Abends. Hier sind einige unterwegs.
Wir haben die Seen und den Krater ein Stück zu Fuß und ein Stück mit dem Van erkundet. Übernachtet haben wir hier aufgrund des fehlenden Empfangs (weder Telefon noch Internet) nicht und sind dafür wieder nach oben aus dem Krater herausgefahren.
Wenn du also zum Vansee fährst, schaue auch unbedingt hier vorbei. Auch wenn der Weg steil ist.
Muradiye Şelalesi – Wasserfall
Die Muradiye Şelalesi (Wasserfälle) bieten sich für einen kurzen Stopp an, wenn man vom Van-See Richtung Ararat fährt.
Hier gibt es einige überdachte Picknickmöglichkeiten, eine halbwegs gepflegte Parkanlage, ein Restaurant und eben die Wasserfälle.
Von der recht wackligen Hängebrücke hat man einen tollen Blick auf die Wasserfälle und den Fluss. Die umliegende Landschaft ist mal wieder wunderschön.
Ehrlich gesagt war es das auch schon von den Highlights hier. Für eine kleine Pause bzw. Abstecher aber definitiv empfehlenswert.
Hier gibt es zwei Parkplätze. Einmal links und einmal rechts vom Fluss. Einer davon ist bezahlt, der andere kostenlos. Der kostenlose Parkplatz ist ebenfalls direkt am Eingang und in keiner Hinsicht schlechter.
Ararat – höchster Berg der Türkei
Nach den Muradiye Wasserfällen ging es für uns entlang der iranischen Grenze Richtung Ararat.
Der Ararat liegt unmittelbar an der Grenze zu Armenien und dem Iran. Er ist mit 5137 m.ü.N.N. der größte Berg der Türkei. Ein atemberaubender und imposanter Anblick. Die Spitze des Bergs ist ganzjährig mit Schnee bedeckt.
Dem alten Testament zufolge strandete die Arche Noah nach der großen Sintflut an diesem Berg. „Am siebzehnten Tag des siebten Monats ließ sich Noahs Arche nieder auf dem Berge Ararat“ – so steht es im Alten Testament.
Daher gilt diese Region als Wiege der Menschheit.
Auf Türkisch heißt der Berg „Ağrı Dağı“ – der feurige Berg, weil es ein alter Vulkangekegl ist, der das letzte Mal 1840 ausgebrochen ist.
Auf Armenisch heißt der Berg „Ararat oder Masis“ – der Berg der Götter.
Hier gibt es einige Stellplätze mit Blick auf den Berg, ein paar Wanderrouten und ganz viel faszinierende Landschaft.
Ishak pascha palast | İshak Paşa Sarayı
Nicht weit vom Ararat-Berg findest du den unglaublich schönen Ishak-Pascha-Palast.
Der im 17. Jahrhundert erbaute Palast ist sehr gut erhalten und kann fast vollständig besichtigt werden. Bäder, Küchen, Wohnzimmer, Keller, eine Moschee und Innenhöfe sind frei begehbar. Die Mischung aus Osmanischen, persischen und armenischen Baustilen verleiht dem Palast einen einzigartigen Charme. Besonders beeindruckend sind die aufwändig geschnitzten Holztüren und die Steinmetzarbeiten an den Fassaden.
Um alles zu sehen brauchst du mindestens eine Stunde, eher länger. Der Eintritt kostete uns 3€ pro Person und parken konnten wir auf einem der größeren Parkplätze direkt vor dem Palast. Hier kannst du übrigens auch mit dem Camper stehen bleiben und übernachten.
Besonders lohnt sich hier nämlich der Sonnenuntergang direkt hinter dem Palast.
Alles geht KAPUTT… Das kann doch NICHT sein! Mitten im Osten der Türkei
In diesem Video:
Eine kleine, aber ziemlich teure Pechsträhne bahnt sich an. Das kann doch nicht sein! Alles geht kaputt – und wie kommen wir an Ersatz? Mitten in der einsamen Landschaft im Osten der Türkei.
Orte: Van-See, Kratersee, Muradiye Wasserfall, Ararat, Ishak-Pascha-Palast.
Viel Spaß beim Zuschauen 🙂
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