Struggles & Schattenseiten im Vanlife

über die sonst niemand spricht

Viele denken, dass das Leben im Van immer nur leicht ist und man den ganzen Tag nur am Strand oder in der Natur ist. Ganz ohne Sorgen.
Es gibt allerdings doch so einige Schattenseiten im Vanlife. Vor allem, wenn man Vollzeit unterwegs ist, gibt es doch so einige Struggles.
Natürlich ist das Leben im Van wunderschön, aber man muss eben auch einige Abstriche machen und sich komplett neu strukturieren. 

Arbeiten & Reisen

gleichzeitig.

Vanlife sieht nach schönen Abenteuern aus. Was es zum Teil natürlich auch ist. Hinter der Kamera stecken allerdings viele Stunden Arbeit, die kaum einer sieht und viele unterschätzen. Circa 20 % der Zeit erleben wir Abenteuer, erkunden Städte und Orte und reisen. Und selbst dabei haben wir immer die Kameras dabei und erstellen Content. Die anderen 80 % bestehen aus Arbeit vor dem Laptop. Denn Kunden, Mails und Deadlines reisen mit.
Teilweise stehen wir eine Woche an einem Ort und arbeiten dabei sogar weitaus mehr als bei einem klassischen 40-Stunden-Job. Natürlich macht uns die Arbeit Spaß und wir lieben, was wir tun. Aber dazu gehört eben auch jede Menge Disziplin. Und nicht immer wenn die sonne scheint und man das Meer vor der Tür hat, kann man auch rausgehen.

Probleme

& Pannen.

Probleme & Pannen gehören im Vanlife absolut mit dazu und das setzt Flexibilität voraus. Zum einen finanziell, um immer einen Puffer für mögliche Werkstattbesuche oder Verschleißteile zu haben. Aber auch zeitlich im Job & bei Fristen. Im Vanlife ist nicht immer alles zu 100 % planbar. Gewisse Dinge müssen aber fest geplant werden. 
Da können andere „Probleme“ wie die Internetverbindung, das Wetter (bei Shootings & Drehs) oder auch die Lautstärke bei zu viel Traffic auftreten. Dinge, über die man sich sonst kaum Gedanken machen muss.
All das führt bei uns immer mal wieder zu stressigen Situationen, die sich nicht voraussehen lassen.

Zukunftsfragen

überrollen einen.

Gerade im Vollzeit-Vanlife kommen immer mal wieder Fragen auf.
Wie lange wollen wir noch so leben?
Bisher leben wir über 3 Jahre Vollzeit im Van, haben keine feste Wohnung und lieben es, unterwegs zu sein. Aber wollen wir das auch noch in 5 Jahren?

Wo und wie wollen wir mal leben?
Wenn wir mal einen festen Rückzugsort haben möchten, wo soll der sein? Dadurch, dass wir keine Wohnung mehr haben, haben wir die Qual der Wahl. Soll es in Deutschland sein oder doch im Ausland? Wie ist es bei Nachwuchs? Lieber in der Nähe der Familien oder doch da, wo es uns am besten gefällt?

Wollen wir Kinder?
Mit unserer Selbstständigkeit ist es für uns aktuell perfekt so, wie es ist. Aber auch noch in 5 Jahren? Wollen wir dann Kinder? Wenn ja, wo? Im Ausland?

Was möchten wir im Leben?
Aktuell ist alles genau richtig so, wie es jetzt ist, und fühlt sich für uns gut an. Sonst würden wir auch etwas ändern. Wenn sich Dinge ändern, findet man immer eine Lösung. Aber das Leben ist halt nicht mehr so planbar.

Fragen über Fragen, auf die wir momentan selten eine klare Antwort wissen.

Urlaub all day long

So wirkt es für viele…?

Wir können uns nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal richtig „Urlaub“ gemacht haben. Wir arbeiten mehr als 40 Stunden die Woche & das passiert neben Instagram und Co. Denn damit verdienen wir kaum etwas.
Viele verstehen den Unterschied zwischen Urlaub, Reisen & Arbeiten nicht bzw. kennen nur den „klassischen“ Arbeitsweg ins Büro.
Natürlich wissen wir das zu schätzen, dass wir unsere Mittagspause am Strand in der Sonne machen können. Aber vorher und nachher heißt es auch Selbstdisziplin. Das Umfeld ist nicht immer so ruhig, dass man gut arbeiten kann. Es kommen andere Vanlifer, die nicht arbeiten müssen. Es gibt äußere Umstände, die es erschweren. All das gehört aber dazu.

Wir sehen uns

24/7!

Wir sind nicht nur verheiratet, sondern auch gemeinsam selbstständig. Wir teilen Privates und Berufliches. Jeden Tag gemeinsam.
Wir hocken durchgängig aufeinander, müssen gut kommunizieren können und jeder muss seine Bedürfnisse klar äußern und die des anderen respektieren können.

Wir sind ein super Team und lieben es, alles gemeinsam zu machen und unsere Leidenschaft zu teilen. Es ist für uns genau das Richtige, wissen aber auch, dass es nicht immer leicht und nicht für jeden etwas ist.
Sollten wir uns doch mal anzicken, gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Wir müssen alles direkt klären. Wir können nicht einfach mal kurz den Raum wechseln.

Sport & Routinen

sind super schwierig.

Der eine Stellplatz hat super viele Moskitos, beim nächsten sind viele Menschen um einen herum. Dann ist schlechtes Wetter, oder es ist zu warm.
Dann kommen unterschiedlich angesetzte Termine mit Kunden dazu. Teilweise zu komischen Uhrzeiten wegen der eventuellen Zeitverschiebung. All das führt dazu, dass es uns super schwerfällt, Routinen aufzubauen.
Jeder Platz bringt andere Herausforderungen mit sich. Auch kulinarisch muss man sich immer wieder an das bereiste Land anpassen, mit Gerichten experimentieren, um sich möglichst gesund und ausgewogen zu ernähren.
Natürlich alles machbar, aber eben nicht so einfach wie in einer immer gleichen und gewohnten Umgebung.

Frendschaften pflegen

ist nicht immer leicht.

Wir verpassen die besten Geburtstagsfeten, sind bei den wichtigsten Momenten & Familienfeiern nicht dabei, fehlen auf Hochzeiten und auch Todestagen…
Die besten und tiefsten Freundschaften bleiben. Bei anderen lebt man sich schnell auseinander. Auch wenn man viel über WhatsApp & Facetime kommunizieren kann, ist es am Ende einfach nicht das gleiche.
Aber auch damit muss man beim Vollzeit-Vanlife klarkommen. Teilweise mehrere tausend Kilometer weit weg. Man kann nicht mal eben vorbeikommen oder besucht werden. Dafür entstehen neue wunderbare Freundschaften mit anderen Reisenden, die für immer bleiben.

Standards

herunterschrauben.

Wäsche waschen ist unser persönlicher Endgegner beim Vanlife, was uns am wenigsten Spaß bereitet. Während man in der Wohnung mal eben eine Maschine anschmeißt und nebenbei noch andere Dinge erledigen kann, ist das Wäschewaschen unterwegs schon echt nervig und sehr zeitintensiv. Dabei geht gerne mal ein halber Tag bei drauf.

Auch jederzeit heißes Wasser zu bekommen und 10 Minuten am Stück heiß zu duschen, ohne auf den Wasservorrat achten zu müssen. Sich keine Gedanken um Strom machen zu müssen oder ob man mit dem Solar gut ausgerichtet steht. Und natürlich die Ver- und Entsorgung. All das ist im Vanlife jedes Mal eine kleine Herausforderung und bedarf einer guten eigenen Organisation. In einer festen Umgebung ist es deutlich leichter.

So sicher & greifbar ist all das sonst „Selbstverständliche“ unterwegs eben nicht. Waschsalons werden eingeplant, Wasserstellen gesucht und mit Strom muss viel bewusster umgegangen werden. Die dreckige Hose wird also doch noch mal angezogen und der Teller wird auch mal nur mit einem feuchten Tuch abgeputzt.

100 %-ige Sicherheit

gibt es nicht.

Gerade wir Deutschen sind sehr sicherheitsliebend. Sind gerne gegen alles versichert und abgesichert und auf den Worst-Case vorbereitet. Ein Leben „on the Road“ macht einen viel angreifbarer. Jeder neue Stellplatz ist ein Fragezeichen und eine neue Herausforderung. Da gibt es oft kein „nach Hause gehen, abschließen und sich 100% sicher fühlen“.
Schon ein Sturm kann dazu führen, dass wir nachts aus dem Schlaf gerissen werden und wegfahren müssen. Oder es lungert eine Gruppe Jugendlicher ums Auto herum und macht Quatsch. Oder durch Regen wird der Untergrund zu matschig, sodass man doch lieber wegfährt. Es gibt so viele kleine Dinge, die jederzeit passieren können und die Sicherheit beeinträchtigen.
Auch die Gesundheit ist ein wichtiges Thema. In Deutschland geht man einfach zum Arzt und zeigt seine Krankenkassenkarte, fertig. In der Regel kann man sich auch auf eine gute Hygiene und fachliche Kompetenz verlassen. Im Ausland und unterwegs ist das nicht immer der Fall.
Es gibt viele Faktoren, die das Leben on the road unsicherer machen können und die es in Ernstfällen auch komplizierter machen. Am Ende funktioniert schon irgendwie alles, aber eben nicht so einfach.

FOMO

„Fear of missing out“

Kennst du dieses Gefühl, immer alles sehen zu müssen und nichts verpassen zu wollen? Genau das ist damit gemeint.
Wir haben immer das Gefühl, alles von einem Ort sehen und entdecken zu müssen. Das artet öfter in Stress aus und wir vergessen, die Orte in Ruhe zu genießen.
Wir mussten lernen, damit umzugehen und uns entweder genügend Zeit einzuplanen oder gewisse Dinge eben auszulassen. Man muss nicht immer alles in kurzer Zeit sehen. Das kann man eh kaum verarbeiten.
Daher sind wir mittlerweile eher langsam Reisende, die auch gerne mal eine Woche an einem Ort bleiben.
FOMO führt sonst auch gerne mal zu unnötigem inneren Stress, der aber mit der richtigen Einstellung auch vermieden werden kann. Du solltest so viel sehen und erleben, wie es sich für dich gut anfühlt. Nicht weil irgendwer meint, dass du da hin musst. Und wenn du Dinge überspringst, ist das auch völlig okay.

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