In 100 Tagen zum fertigen
DIY Campervan
2022 haben wir uns innerhalb von 4 Monaten diesen DIY Camper ausgebaut. In diesem Blog berichten wir über unsere Erfahrungen in der Ausbauzeit. Vielleicht sind ja die ein oder anderen hilfreichen Infos für dich dabei.
Das richtige Basisfahrzeug
Das Thema Vanausbau stand schon auf unserer „Bucket-List“, als wir noch den T5 Bulli hatten und damit auf Tour waren. Der Wunsch, etwas Eigenes zu kreieren und sich mit so einem Projekt selbst zu verwirklichen, steckte also schon länger in uns.
So schauten wir, mehr oder weniger just for fun, regelmäßig bei den klassischen Gebrauchtwagenplattformen nach einem Sprinter. Der Sprinter hatte es uns irgendwie angetan und auf das Modell hatten wir uns dann auch vorerst eingeschossen.
Das gestaltete sich allerdings als schwierig, da Sprinter wohl die begehrtesten Transporter schlechthin waren. Utopische Preise und schlechte Zustände waren keine Seltenheit.
Andere, campertypische Modelle kamen für uns allein schon aus optischen Gründen nicht in Frage. Zudem sind sie durch tiefliegende Achsen und Auspuffrohre auch in der Bodenfreiheit eingeschränkt.
Immer wenn wir unterwegs waren, schauten wir nach passenden Inseraten in der Nähe. Nach mehreren erfolglosen Besichtigungen eines Sprinters fanden wir dann auf dem Rückweg eines Kurztrips auf Rügen einen VW Crafter.
Die Crafter hatten wir erst gar nicht auf dem Schirm, weil wir nach etwas Recherche der festen Überzeugung waren, dass die Stehhöhe nicht ausreichend ist. Was übrigens bei einem 4-Motion auch tatsächlich so wäre. Dort fehlen dann durch den Antrieb ganze 10cm Stehraumhöhe im Innenraum.
Da wir das aber nicht wussten, schauten wir trotzdem vorbei und wurden eines Besseren belehrt: Der Crafter als Frontantrieb war einfach unser perfektes Basisfahrzeug.
Auf dem Rückweg nach Hause suchten wir uns die exakten Maße vom Laderaum raus und zeichneten bereits etliche Skizzen von der Aufteilung. Nun fehlte also nur noch das tasächliche Fahrzeug.


Der Fahrzeugkauf
Nach monatelanger Suche war es dann endlich so weit: Wir haben unseren jetzigen Crafter gefunden. Einen VW Crafter aus dem Jahr 2019 mit 140 PS und Frontantrieb.
Warum kein Allrad fragst du dich bestimmt?
Zum einen sind die preislichen Unterschiede zwischen Frontantrieb und Allrad wirklich riesig und zum anderen hätten wir im Innenraum nicht mehr aufrecht stehen können. Allrad Laderaumhöhe: 186 cm
Frontantrieb Laderaumhöhe: 196
Alle anderen Maße findest du in dieser Übersicht.
Ein Händler in Braunschweig brachte die Erlösung und inserierte ein passendes Fahrzeug. Finn ist alleine hingefahren um eine Besichtigung sowie eine Probefahrt zu machen. Melli war währenddessen total motiviert bei der Arbeit und konnte daher leider nicht mit.
Es war zum Glück nicht das erste Fahrzeug, was wir uns anschauten, und wussten, worauf wir achten mussten.
Wichtig war uns, dass es kein Auslieferungsfahrzeug von z.B. GLS, DPD & co. ist. Wie dort mit den Autos umgegangen wird, wissen wir alle.
Tatsächlich passte alles super, die Probefahrt verlief reibungslos und am Ende einigten wir uns auch auf einen guten Preis.
Geflasht von diesem Auto entschieden wir bereits am gleichen Abend, den Crafter zu kaufen. Wir gaben dem Verkäufer am nächsten Morgen Bescheid und er bereitete alles vor.
Knappe zwei Wochen später durften wir ihn mit frischem TÜV & Service dann zusammen abholen. Ein Tag, auf den wir uns schon so lange gefreut haben.
Die Halle für den Ausbau
Da wir in den Wintermonaten, Dezember bis April, ausgebaut haben, wollten wir gerne eine Halle oder eine Garage nutzen, um dort in Ruhe und unabhängig vom Wetter bauen zu können.
Der Papa von Melli hat dann über Kontakte eine Halle gefunden, die so perfekt war, dass wir es bis heute kaum glauben können. Diese wurde nachträglich von Mellis Papa noch mit einem WC und Waschbecken ausgestattet und dann konnte der Spaß losgehen.
Bevor wir allerdings in die Halle „einziehen“ konnten, vergingen circa 7 Wochen, in denen wir einfach nicht starten konnten. Das kam uns wie eine Ewigkeit vor…
Immerhin konnten wir die Zeit sinnvoll nutzen und alles planen und auch die meisten Teile bereits bestellen.

Recherche & Bestellungen
Die Wartezeit auf die Halle konnten wir daher sehr produktiv nutzen und recherchierten, bis uns das Hirn brannte. Wir schauten Youtube-Videos von anderen Ausbauern, durchforsteten Amazon-Shops und schrieben die ersten Schritte auf, mit denen wir starten wollen.
Wir machten eine Bestellung nach der anderen, wussten immer genauer, wie wir was bauen wollen, und hatten noch vor Beginn des eigentlichen Ausbaus alle groben Produkte da gehabt. Das führte natürlich zu einer sinnflutartigen Masse an Paketen. Vor allem die Dämmung war in riesigen Kartons geliefert worden.
Sich bereits im Vorfeld alle möglichen Gedanken zu machen, ist durchaus hilfreich. Man kann nach der Fertigstellung des einen Schritts direkt mit dem nächsten weitermachen und muss nicht erst wieder auf eine Lieferung warten. Dadurch gewinnt man viel Zeit und kann sich auf das wesentliche konzentrieren.
Weil uns das unfassbar viel geholfen hat und wir uns dort einiges abgucken konnten, haben auch wir einen Amazon Shop erstellt. Darin sind ausschließlich Produkte, die wir selber genutzt haben und für gut befunden haben.
Bauphase
Der erlösende Anruf, dass wir endlich in die Halle können, war tatsächlich am 23.12.21.
Wir waren so voller Tatendrang, dass es uns dann auch egal war, dass die nächsten Tage Weihnachten ist. Wir konnten endlich loslegen!
Sogar am 24.12. waren wir, so bekloppt wie wir sind, vormittags noch dort, um alles einzurichten und das Werkzeug zu sortieren. Dann haben wir aber erstmal die Feiertage genossen und haben dann zum Jahreswechsel mit dem Ausbau gestartet.
Einen festen Ausbauort zu haben, ist super hilfreich. Dort liegt alles an Werkzeug, schön sortiert und immer griffbereit. Egal zu welcher Jahreszeit.
Die Angst vor dem Baustart
Wir müssen sagen, dass wir riesigen Respekt vor der ganzen Sache hatten. Einige waren auch zu dem Zeitpunkt noch nicht voll überzeugt und meinten, dass wir uns da wohl übernommen haben. Schließlich sind wir absolut nicht vom Fach, sondern Fitness- & Gesundheitstrainer.
Wir wussten jedoch, was wir taten, und waren davon überzeugt, dass wir alles hinbekommen würden. Sei es die gefürchtete Elektrik, die Holzarbeiten oder das technische Know-how.
Und wie man am Ende sehen kann, kann man alles schaffen, wenn man es nur doll genug möchte.
Das, was man nicht kann oder nicht weiß, muss man eben recherchieren. Probieren geht über studieren. Und dazu gehört auch die ein oder andere verzweifelte Träne.
15 Stunden Tage
Wo wir von vielen am Anfang wahrscheinlich am meisten unterschätzt wurden, ist unser unbändiger Ehrgeiz und die dazugehörige Disziplin. Keiner hat wirklich damit gerechnet, dass wir jeden Tag in der Ausbauhalle sein werden. Jeden Tag, egal ob vor oder nach unserer regulären Arbeit! Man darf nicht vergessen, dass wir beide vollzeit berufstätig waren, nebenbei Aufträge in unserer Selbständigkeit hatten und noch andere Projekte angegangen sind.
Wenn wir Frühschicht hatten, waren wir von 7-15 Uhr arbeiten und dann anschließend bis circa 21:30 Uhr in der Halle am Bauen.
Das gleiche umgekehrt, wenn wir ab 15 Uhr Spätschicht hatten. Auch dann waren wir morgens in der Halle und abends bis 22 Uhr auf der Arbeit.Die Zeit war anstrengend, nervenaufreibend und hart – aber uns war es das wert.
Das bedeutet nicht, dass du das auch so machen musst. Aber ein grobes Zeitfenster zur Fertigstellung ist definitiv eine Hilfe, um nicht alles schleifen zu lassen und dran zu bleiben.
Die gefürchtete Elektrik
Die Elektrik ist bei den meisten Selbstausbauern ein gefürchtetes Thema und wird lange aufgeschoben. Daher nehmen wir das hier auch kurz mit auf.
Es war gegen jede Erwartung am Ende das Lieblingsthema von Finn! Damit hat wohl niemand gerechnet.
Dafür bedarf es als Laie nur der nötigen Disziplin, um alles bis ins Kleinste zu recherchieren. Am Ende ist alles logisch.
Dafür hat Finn sich manchmal zwei, drei Tage hintereinander nur mit der Recherche beschäftigt. Welche Geräte brauchen wir für unsere Bedürfnisse, Kabelquerschnitte errechnen und vor allem: bei anderen abgucken! YouTube-Videos und Ausbau-Ratgeber haben uns da echt gut weitergeholfen.
Eine der lehrreichsten Phasen unseres Lebens
Diese vollen und vor allem langen Tage zehren auch körperlich an einem. Wenig Schlaf, unregelmäßige Mahlzeiten, keine Zeit/Lust zu kochen und Fastfood. Grundsätzlich eine eher ungesunde Zeit haha.
Und trotzdem war das eine Zeit, die uns so viel gelehrt hat wie keine andere Phase unseres Lebens. Probleme beheben, Lösungen finden, kreativ sein und über sich selbst hinauswachsen und zusammen als Team funktionieren.
Eine Erfahrung, die uns keiner mehr nehmen kann.
Wir haben allen Skeptikern gezeigt, dass wir es schaffen können. Das Wichtigste jedoch: Wir konnten uns selbst zeigen, dass wir es schaffen können, wenn wir es nur doll genug wollen. Egal wie kompliziert oder aussichtslos es ist. Am Ende gibt es immer eine Lösung! Das solltest du auch immer im Hinterkopf behalten.









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Die Einweihungsfeier
Ein Projekt wie dieses, das uns am Ende 100 harte Tage gekostet hat, braucht auch eine ebenbürtige Einweihungsfeier! 😀
Und so viel vorweg: Das war einer der geilsten Abende überhaupt. Der ganze (selbstgemachte) Druck, die Vorfreude, alles fiel schlagartig von uns ab und wir konnten mal so richtig genießen.
Bierpong, Feuertonnen und ein kleines Buffet waren das eine.
Die richtigen Leute dort zu haben, das andere. Denn erst die Menschen, die dort waren, machten den Abend und die Nacht zu einer für uns perfekten.
Lass es also auch mal ordentlich krachen, wenn du solche Projekte abschließt. Das tut wirklich gut!
Rabatte für deinen Ausbau
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Die Produkte, die dort aufgelistet sind, haben wir selbst verbaut und können diese mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
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Für eine ausführliche Materialauflistung, schaue gerne in unserem Concept Book vorbei. Dort sind alle verbauten Materialien aufgelistet, wirklich alle. Auf 77 Seiten findest du unser detailliertes Layout mit Maßangaben, den Aufbau unserer Elektrik mit Schaltplänen und alle AUSBAUFEHLER, auf die du als „Anfänger“ achten solltest. Darüber hinaus findest du dort Gewichtsangaben, Produktlinks und Preise.

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